8.2.2020
Sa
Veranstaltung

Barrikade gegen das Dingfeste. Vom Transformativen und Fallen in der Kunst - Vortrag

Zeit: 18:30 - 20:00
Ort: Werkstatt Holz und Sieb , Emmenweidstrasse 8a, 6020 Emmenbrücke

Beschreibung

Die offen gehaltene Lektüre dreht sich um Transformation als künstlerisches Mittel und nähert sich diesem ungreifbaren Wesen aus mehreren Richtungen. Spezifische Beispiele stehen in einem Diskurs zueinander, dazu gehören Werke aus der Bio Art, wie auch Rafaels eigener Arbeit.

Materie & Haltung

Arbeiten die kontinuierlich einem inneren Prozess zugrunde liegen, Veränderungen durch mechanischen Zerfall und mikroperformativen Wandel erfahren — deren bewusst gesetzte Transformationen zeugen von einer Haltung dahinter. Geschaffenes entzieht sich so nicht nur seinem Potential als zeitloses Artefakt, sondern stellt das Geschaffene selbst in Frage.

Repetition v. Konservation

Das Kunstwerk findet sich in bestimmten Traditionen wieder, schwebt dabei aber irgendwo zwischen alltäglicher Konsumierbarkeit und erhabener Erinnerungskultur. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Sichtbarkeit, die zur Vermittlung von Zuständen omnipräsent ist. Doch kann Transformation an sich auch ein Zustand sein? Wie lässt sich Transformation darstellen – was benötigt es dazu und was für einen Stellenwert nehmen allenfalls verwendete Hilfsmittel dabei ein?


Illustration v. Repräsentation

Transformative Prozesse sprechen dem Werk selbst eine gewisse Autonomie zu, die durch Einflussnahme weiterer Menschen verstärkt werden kann. Veränderlichkeit, Interaktion und gar Benutzbarkeit der Kunst stehen dabei im Konflikt mit einstudierten Hierarchien des Zeigens und Deutens, die schliesslich mit unseren Wertvorstellungen eng verwoben sind.

Im Gegensatz dazu lässt sich Festigkeit als starre Eigenschaft beschreiben; wie lange und hartnäckig Dinge in ihrer Gestalt verweilen, wie langsam sie sich erst dem Rütteln von äusseren Umständen beugen.


Was aber will der Prozess von uns? Was bedeutet Transformation für Betrachter und für Institutionen? Was kann eine Arbeit zu ihrer eigenen Veränderbarkeit beitragen? Wie und wo soll Transformation stattfinden? Was wirkt entgegen, und wohin haben uns neue Medien diesbezüglich gebracht?


 Rafael Lippuner lebt und arbeitet in Wien, wo er im vergangenen Jahr das Masterstudium in art & science abschloss. Seine aktuellen Arbeiten bestehen aus Interventionen und kinetischen Installationen die sich mit Praktiken des Fallenstellens auseinandersetzen.

www.raefae.li